Das Schützenwesen hat in der Stadt Ribnitz eine sehr lange Tradition. Im Schweriner Landeshauptarchiv ist dieses urkundlich belegt. Der Sekretär des Herzogs von Mecklenburg, Johann Monnick, wurde 1514 durch Heinrich den V. beauftragt eine Untersuchung über „allerlei Missbräuche und schändliche Gewohnheiten der Gilden und Ämter“ durchzuführen. In dieser Urkunde steht unter anderem: „schuttengilde wert geholden vp Philippi vnd Jakobi vnnd hebben dar tho so viele boringen, dat sie II tn byr getalen mogen, die werden getruncken“. Nach diesen Feststellungen hielt also die Schützengilde von Ribnitz am 01.Mai ihren Vogelschuss ab, zu dem das Geld für 2 Tonnen Bier = 448 Liter, von den Mitgliedern zu bezahlen war.
Somit kann der 01.Mai 1514 als erstes urkundlich nachweisbares „Königsschiessen“ in Ribnitz gelten, denn bei Monnick heißt es weiter, dass derjenige, der den Vogel abschießt, der Gilde eine Tonne Bier zu geben hat. Als Gegenleistung erhielt der Ribnitzer Schützenkönig von 1514 von der Gilde eineinviertel Ellen Leidnisches Tuch aus Holland, das damals als sehr kostbar galt. Das Vereinsleben der Ribnitzer Schützengilden und Schützenvereine ist anhand von überlieferten historischen Unterlagen nachvollziehbar.
Dies war auch gekennzeichnet durch mehrfache zeitweilige Unterbrechungen des Schützenwesens. So unter anderem während des Dreißigjährigen Krieges von 1618 bis 1648, der das gesamte gesellschaftliche Leben zerrüttete. Weiterhin fehlen Zeugnisse einer Schützentätigkeit in der Zeit von 1671 bis 1695. Nach dem II. Weltkrieg bis zur Gründung des Schützenvereins „Ribnitzer Greif e.V.“ im Jahre 1990 gab es keine traditionellen Schützenvereine. Das sportliche Schießen wurde durch den Staat organisiert und über die GST sowie den Sportvereinigungen ASK und Dynamo sichergestellt. Der „Deutsche Schützenverband der DDR“ repräsentierte das sportliche Schießen international.